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Schon lange vor unserer Reise war klar, dass wir in Neuseeland ein Fahrzeug kaufen werden, da mieten über einen Zeitraum von drei Monaten unwirtschaftlich gewesen wäre. Bis zuletzt war jedoch nicht klar was es werden sollte, ein Wohnmobil, ein Van oder doch ein Allrad mit Dachzelt, ähnlich einem wie wir ihn im Oman lieb gewonnen hatten. Als Platformen um geeignete Fahrzeuge zu finden hatten wir Trade.me (Kleinanzeigen) und Facebook genutzt. Bei letzterem gibt es verschiedene Gruppen für Backpacker oder auch speziell für Wohnmobile.
Angekommen in Auckland haben wir uns die ersten Tage auch bei lokalen Händlern umgesehen. Angebote hat es genügend gegeben, aber ein richtiges Schnäppchen war in keiner Kategorie zu finden. Schließlich wollten wir auch nicht zu viel Verlust in kauf nehmen müssen beim zwangsläufigen Wiederverkauf Ende Februar/Anfang März 2025. Insgesamt muss man sagen, dass die Preise im Vergleich zum deutschen KFZ-Markt rund 50-100% günstiger sind und das nicht nur wegen dem Wechselkurs EUR/NZD.
Kauf
Die Entscheidung fiel am Ende auf einen Toyota LandCruiser Prado Vx Limited Baujahr 2011 vom Händler Auckland 4WDs. Sicher zahlt man beim Händler immer mehr als von privat, aber man hat damit normalerweise etwas mehr Sicherheit, dass das Auto in Ordnung ist. Der Service war top. Mehr dazu kann in meinem Google Review gelesen werden.
Die Überlegung war jetzt ob wir noch ein Dachzelt kaufen oder ein herkömmliches Zelt für den Boden nutzen. Wir haben uns entschieden erstmal mit einem Bodenzelt zu starten, mal sehen ob es sich im Laufe der Reise noch ändert.
Zulassung
In Neuseeland ist es sehr einfach ein Auto zuzulassen bzw. den Eigentümer zu wechseln. Einfach zur nächstgelegenen NZPost gehen, ein paar Formulare ausfüllen und fertig. KFZ-Papiere gibt es keine, außer einen kleinen Schnipsel den man ausgehändigt bekommt. Wenn man keinen NZ Führerschein hat, dann muss man seinen Reisspass vorlegen. Zudem muss eine neuseeländische Wohnadresse angegeben werden, allerdings hat bei uns die Angabe eines Airbnb ausgereicht.
Zusätzlich benötigt ein Auto in Neuseeland ein COF (Certificate of fitness) bzw. WOF (Warrant of fitness), vergleichbar mit dem TÜV in Deutschland. Der Unterschied ist vor allem die Fahrzeugklasse abhängig vom Gewicht. Unser WOF ist bis September 2025 gültig, da haben wir also nichts mehr damit zu tun.
Interessant ist, dass in Neuseeland die Fahrzeuge üblicherweise ab Erstzulassung ihr KFZ-Kennzeichen behalten, so kann man die ganze Historie eines Fahrzeugs im Internet z.B. über die Seite http://www.carjam.co.nz nachvollziehen. Probier es einfach mal mit unserem Auto mit dem Kennzeichen FUE796 aus. Man bekommt kostenlos auch schon jede Menge Informationen, noch mehr wenn man ein paar NZD bezahlt.
Jedes Fahrzeug unabhängig vom Typ muss eine Registierung (Rego) haben, damit die Zuordnung zum Nutzer erfolgen kann z.B. bei Verkehrsverstößen. Bei uns ist diese bis 21.03.2025 gültig. Die Rego kann maximal die Gültigkeit einer WOF/COF haben.
Was auch wichtig zu wissen ist, dass Diesel Fahrzeuge, wie wir eins haben, noch zusätzlich RUC (Road user charges) zahlen müssen, das heißt man kauft sich eine Lizenz die Straßen nutzen zu dürfen. Lizenzen gibt es als 1000km-Pakete zu kaufen und der Zettel dazu kommt in die Windschutzscheibe. 2000km haben wir vom Händler beim Kauf des Autos dazu bekommen. Was man bei der RUC bezahlt spart man jedoch wieder beim Tanken, das sind ca. 80 Cent gegenüber dem Benzinpreis.
Pannendienst / KFZ-Versicherung
Über den AA (New Zealand Automobile Association) ist es für ADAC Mitglieder möglich eine kostenlose Mitgliedschaft für den Pannendienst zu erhalten und zusätzlich vergünstigt eine Versicherung abzuschließen.
In Neuseeland gibt es keine Vorgabe eine Haftpflichtversicherung abzuschließen so wie es z.B. in Deutschland der Fall ist. Allerdings wäre es ziemlich fahrlässig keine zu haben, daher haben wir uns dazu entschieden eine abzuschließen. Da wir nur drei Monate unterwegs sind haben wir gleich die Vollkasko genommen inkl. Abdeckung für Glasschäden. Schließlich haben wir ein 4WD gekauft mit dem wir auch ins Gelände fahren werden, da kann vielleicht schon mal was kaputt gehen.
Unglaublich was ihr da so auf die Beine stellt 💪
Wünsche euch viel Spaß mit dem Landy von Toyota. Da kann normalerweise nix schiefgehen. Die Dinger sind ja weltweit im härtesten Einsatz – da wird euch eurer sicherlich nicht im Stich lassen 🤞