Vor 10 Jahren, als wir das erste Mal in Australien waren, gab es zwar schon Internet, allerdings noch nicht über Satellit und auch nicht zu erschwinglichen Preisen bei weltweiter Abdeckung.
Damals suchten wir Übernachtungsstopps mithilfe der WikiCamps App. Zuvor hatten wir alle relevanten Inhalte über Australien auf unser Handy heruntergeladen, um sie offline verfügbar zu haben. Uns fehlte die Möglichkeit, abgelegene Bushcamps über Satellitenbilder von Google Maps zu finden. Zudem hätten wir im Notfall im Outback auch kein Netz gehabt, um Hilfe zu rufen. Internet und Mobilfunk waren – und sind großteils immer noch – auf die Städte beschränkt. Dort konnten wir E-Mails checken, Recherchen anstellen oder Updates für unsere geplante Strecke abrufen.
Heute ist das dank Starlink (Referral-Link für einen Monat gratis) kein Thema mehr. Mittlerweile ist fast jedes Roadhouse im Outback damit ausgestattet und bietet kostenloses WLAN über Starlink. Und auf Campingplätzen oder unterwegs sehen wir beinahe jeden damit herumfahren.
Die Abdeckung ist in ganz Australien gewährleistet, was sich auch auf der offiziellen Website einsehen lässt.
Es gibt unterschiedliche Starlink-Hardware, je nach Verwendungszweck – ob für den Heimgebrauch oder den mobilen Einsatz. Wir haben uns für das Starlink Mini entschieden, da es leichter und kleiner ist und vor allem weniger Strom benötigt als die Standard-Version. Der Nachteil ist der geringere Datendurchsatz. Da wir jedoch nicht vorhatten, Filme zu streamen oder große Datenmengen in kurzer Zeit zu übertragen, reichen uns die circa 100 MBit/s im Downstream locker aus. Das Starlink Mini benötigt etwa 25 Watt, was bei Betrieb über eine Autobatterie, so wie wir es handhaben, knapp 2 Ampere Strom pro Stunde entspricht.

Im Lieferumfang des Starlink Mini ist jedoch nur ein Kabel mit Netzstecker enthalten. Um dieses zu nutzen, müsste man einen 240-Volt-Wechselrichter (Inverter) betreiben. Dieser wandelt die Spannung um, nur damit der Netzstecker die Spannung sofort wieder auf 30 V reduziert. Das ist unnötig und verschwendet wertvolle Energie. Da das Starlink Mini jedoch mit einer Spannung von 12 V bis 40 V betrieben werden kann, ist es deutlich sinnvoller, es direkt im Auto oder Wohnwagen anzuschließen und den Umweg über einen Inverter zu vermeiden.
Man besorgt sich also entweder ein Starlink-Kabel mit Zigarettenanzünder-Stecker oder mit Anderson-Stecker. Für die Bastler unter euch gibt es noch eine dritte Lösung: Das Kabel abschneiden und über eine eventuell bereits vorhandene oder eine neue Fahrzeugverkabelung den Anschluss auf das Dach des Fahrzeugs oder Wohnwagens legen. Ich habe dafür den Kabelstrang an unserem Toyota LandCruiser am Heck oben genutzt, der ursprünglich für Arbeitsscheinwerfer vorgesehen war, um das Starlink anzuschließen.
Es empfiehlt sich also, eine ausreichend dimensionierte Zweitbatterie, vorzugsweise LiFePO4, mitzuführen, um das Gerät zuverlässig mit Strom zu versorgen. Die Batterie sollte idealerweise über einen DC/DC-Lader am Generator des Autos angeschlossen sein; so lädt sie während der Fahrt sehr schnell wieder auf. Alternativ kann man ein Solarpanel anschließen, was jedoch etwas länger dauert.
Es fehlte nur noch eine Halterung für das Starlink auf dem Dach – bei eBay bin ich fündig geworden. Alternativ gibt es Halterungen mit Saugnäpfen für die Windschutzscheibe, oder man legt das Gerät einfach auf den Boden. In diesen Fällen kann man es jedoch nicht während der Fahrt nutzen.

Mit der Hardware alleine ist es jedoch noch nicht getan; man benötigt dann auch noch einen passenden Vertrag. Diesen kann man während des Konfigurationsvorgangs auswählen. Es empfiehlt sich jedoch, die App bereits vor der Inbetriebnahme des Geräts zu installieren und sich bei Starlink zu registrieren.
Wir haben den Tarif Roam – 50GB für A$80 im Monat, jedes weitere GB wird mit $1.50 per GB berechnet.
Die Aktivierung und Einrichtung des Geräts ist sehr einfach: Sobald das Gerät am Strom angeschlossen ist, startet ein WLAN-Hotspot, mit dem man sich verbinden und die Konfiguration beginnen kann. Die erste Stunde Internet ist kostenlos um dies zu erledigen.
